· 

Tests für Coronaviren bzv. Covid-19

Welche unterschiedlichen Tests gibt es für Coronaviren?

STAND 21.4.2020

 

Sehr viel wurde in den letzten Wochen über unterschiedliche Tests geschrieben, hier ein Überblick über die aktuellen Systeme. Ich werde einige Punkte vereinfacht darstellen, damit auch interessierte Laien mitlesen können.

A. PCR-Systeme

Hierbei handelt es sich um einen direkten Erregernachweis aus einem Nasen-Rachenabstrich. Diese Methode ist sehr genau und zuverlässig und eignet sich gut zur Diagnostik der Erkrankten. Es gibt grob zwei Arten von PCR Systemen, beide mit Vor- und Nachteilen behaftet:

1. Konventionelle PCR

+ es können sehr viele Proben gleichzeitig durchgeführt werden
+ hohe Sensitivität und Spezifität
+ die Nettokosten (Reagenzien) pro Test sind niedrig
- es ist ein Großlabor mit entsprechendem Fachpersonal notwendig
- die Durchlaufzeit beträgt mehrere Stunden, wenn man die Anlieferung, Administration, Vorbereitung und nach dem Test die Befundung einberechnet, kommt man auf über 24h „Testdauer“ im Einzelfall.

2. point of care PCR („SchnellPCR“)

+ relativ kleine und kompakte Geräte
+ je nach System 45-90 Minuten Dauer
+ der Test wird dort durchgeführt, wo der Patient ist, daher zB. auf Notfallambulanzen
+ einfach zu bedienen, daher kein Fachpersonal notwendig
+ manche Systeme bieten Panels an, mit denen man in einer Probe viele andere Erreger parallel testen kann (Influenza, RSV, Adenoviren, Pertussis,…)
- es können nur wenige Tests (je nach System 1-4) gleichzeitig durchgeführt werden
- die Sensitivität ist hoch, aber nicht ganz so hoch wie bei der konventionellen PCR
- sehr teuer

B. ANTIKÖRPERTEST (SEROLOGIE)

Dies ist eine indirekte Nachweismethode. Daher es wird nicht der Erreger direkt nachgewiesen, sondern die Antikörper im Blut des Patienten. Hierbei ist zu beachten, dass die Antikörper erst nach mindestens 7-10 Tagen vom Immunsystem gebildet werden, daher sind diese Tests bei einem neu Erkrankten immer negativ. Diese Tests eignen sich daher nur für die Diagnose in späteren Krankheitsstadien und um zu überprüfen, ob jemand diese Krankheit in der Vergangenheit schon durchgemacht hat.
Diese Antikörpertests kommen dieser Tage von vielen Herstellern auf den Markt.
Wenn möglich, sollten hier auch klassische Serologien (Elisa) in Großlabors bevorzugt werden, da diese „genauer“ sind.
Die „Karterltests“ bzw „Schwangerschaftstests“ auf Antikörper sind zwar günstig und schnell, aber bis jetzt nicht ausreichend wissenschaftlich abgesichert und möglicherweise "ungenau".

Neben der Tatsache, dass es drei verschiedene Antikörperklassen bei Coronaviren gibt (IgA, IgM und IgG) kommt noch dazu, dass je nach Hersteller unterschiedliche Testkits bereitgestellt werden.

Momentan ist noch nicht abzusehen wie die unterschiedlichen Antikörpertests gegeneinander abschneiden. Daher ist weiterhin große Vorsicht bei der Interpretation notwendig.

 

Sie wollen sich testen lassen?

Wir bieten in der Tropenordination Wien unterschiedliche Tests an.

 

Da es, wie oben dargestellt, viele verschiedene Tests gibt können wir nur nach einer Beratung feststellen welche Tests in ihrem Fall sinnvoll sind.

 

Wir führen diese Tests in unserer Ordination durch und sie erhalten selbstverständlich eine Befundinterpretation.

 

Laut den aktuellen Bestimmungen ist eine Testung bei akut Erkrankten nicht möglich. Bitte wenden sie sich in diesem Fall an die Telefonnummer 1450.

 

 

 

Terminvereinbarung