Vor wenigen Tagen wurden zwei Denguefieberfälle in Südfrankreich gemeldet. Beide Patienten wohnen in einem gemeinsamen Haushalt und keiner der Betroffenen war in letzter Zeit in einem Denguefiebergebiet. Daher handelt es sich definitiv um eine Dengueübertragung innerhalb Frankreichs. Beide Patienten sind bereits wieder gesund.
Es kommt regelmäßig vor, dass es in Europa (Frankreich, Spanien, Kroatien) zu vereinzelten Übertragungen von Denguefieber kommt. Das Virus ist dabei auf eine spezielle Mückenart (Aedes ssp.) angewiesen, welche in einigen Gebieten Europas heimisch geworden ist.
Es ist auch anzunehmen, dass die gemeldeten Fälle nur die Spitze des Eisberges darstellen. Ein Großteil der autochtonen (= in Europa erworbenen) Fälle von Denguefieber werden nicht erkannt. Oft besteht nur für wenige Tage ein "grippaler Infekt", sodass keine weiteren diagnostischen Schritte eingeleitet werden.
Inzwischen gibt es seitens der EU große Anstrengungen europaweit die diversen Mosquitoarten zu identifizieren und in einer Datenbank den aktuellen Stand der Verbreitung zu publizieren.
Es gibt mehrere Tropenkrankheiten, die durch sogenannte invasive Mücken (= Mückenarten, die an und für sich in Europa nicht heimisch sind) übertragen werden können:
Hier ist die aktuelle Verbreitungskarte von Aedes albopictus, bei uns auch als Asiatische Tigermücke bekannt. Auffallend ist die Etablierung der Art an der kompletten europäischen Mittelmeerküste inkl. ganz Italien. In diesen Gebieten muss auch mit größeren Ausbrüchen von Denguefieber und Chikungunyafieber gerechnet werden.
In Österreich sind in den letzten Jahren nur vereinzelt Funde von Aedes ssp. gemeldet worden, daher ist es momentan unwahrscheinlich, dass es in Österreich zu einer Denguefieberansteckung kommen kann. Inwieweit sich dies im Rahmen der Klimaerwärmung ändern wird, ist unklar.